UMFANGREICHE LÖSUNGEN AUS EINER HAND

QUALITÄTEN

GRAU- UND SPHÄROGUSS

 

Bei Grauguss und Sphäroguss handelt es sich um Eisen-Kohlenstoff-Silizium-Legierungen. Dabei wird Kohlenstoff der Schmelze in einer Menge hinzugegeben, die das Löslichkeitslimit des Eisens überschreitet, sodass es in Graphitphasen zerfällt. Die Form des Graphits kann dabei lamellenartig (GJL = Grauguss) oder kugelförmig (GJS = Sphäroguss) ausfallen (s. Abbildung weiter unten). Sowohl die Form als auch die Verteilung und die Struktur der Matrix beeinflussen die Eigenschaften des späteren Gusseisens enorm. Daher ist die Auswahl der richtigen Art und Qualität von Gusseisen der erste und wichtigste Schritt, um ein perfektes Endergebnis zu erhalten. Es kann daher sinnvoll und sogar notwendig sein, neben den Standardtypen von Gusseisen auch Variationen davon – etwa solche mit besonderen Legierungszusätzen oder Wärmebehandlungsprozessen – in Betracht zu ziehen, um die optimalen Gusseigenschaften für den jeweiligen Bedarf zu erzielen. Unsere fachkundigen Mitarbeiter helfen Ihnen gerne dabei, die richtige Materialauswahl zu treffen. Dabei gilt: Je mehr wir über Ihr Anwendungsziel wissen, umso besser können wir die Materialien auf Ihre Bedürfnisse hin abstimmen.

STRANGGUSS – DAS VERFAHREN

 

Das kontinuierliche Gießverfahren – auch Strangguss genannt – wurde als alternative Methode zur Produktion von Gusseisen ohne Muster und herkömmliche Formverfahren entwickelt. Beim Strangguss-Verfahren wird flüssiges Eisen in einen Schmelzofen gegossen, an dessen Unterseite eine wassergekühlte Graphitkokille montiert wurde. Der dadurch entstehende Strang wird horizontal aus dem Ofen gezogen, während ferrostatischer Druck kontinuierlich das geschmolzene Eisen in Form drückt. Die genaue Form und Struktur des zu produzierenden Strangguss wird dabei durch diverse Konfigurationen bestimmt. Die Wasserkühlung des Metalls in der Kokille leitet den sukzessiven Abkühlungsprozess ein, der eine gleichmäßige Erstarrung und eine einheitliche Mikrostruktur des Eisens bewirkt. Wenn der Strangguss die Stranggießanlage durchlaufen hat, ist der Erstarrungsprozess komplett abgeschlossen. Danach muss der Strangguss nur noch eingekerbt und in der gewünschten Länge sauber zugeschnitten werden.

1. Flüssiges Metall
2. Füllstutzen
3. Schmelzofen
4. Wassergekühlte Graphitform
5. Rollen
6. Bedienfeld
7. Zieheinheit
8. Schneideeinheit
9. Brechstation
10. Endprodukt in Handelslänge
11. Wasserzulauf und -ablauf für die Kühlung
12. Wasserkühlgehäuse
13. Strangguss

GUSSEISEN MIT LAMELLENGRAPHIT

 

EN-GJL-250 / 300 / 350 (GG 25 / 30 / 35)

Gusseisen mit Lamellengraphit (GJL) gilt als einfachste Gusseisen-Sorte. Der Graphit liegt darin – wie der Name bereits impliziert – in Form von dünnen, unregelmäßig geformten Lamellen vor. Diese wirken bei Zugbelastung wie Kerben, wodurch die Zugfestigkeit dieses Werkstoffs etwas geringer ausfällt. Dafür ist die Übertragung der Druckspannung bei dieser Art von Guss umso besser. Die Druckfestigkeit entspricht beispielsweise etwa dem vierfachen Faktor der Zugfestigkeit. Zudem überzeugt Lamellengusseisen  durch seine hohe Dämpfleistung und Verschleißfestigkeit.

GUSSEISEN MIT KUGELGRAPHIT

 

EN-GJS-400-15 / 500-7 / 600-3 (GGG 40/ 50/ 60)

Gusseisen mit Kugelgraphit (GJS) – auch Sphäroguss genannt (früher auch unter der Bezeichnung „globaler Grauguss“ (GGG) bekannt) – ist ein Werkstoff mit stahlähnlichen Eigenschaften.  Der Graphit liegt dabei – anders als beim Lamellengraphit – in kugeliger Form vor, was zu einer besonders hohen Elastizität und Zugfestigkeit führt. Die globulare Form bedingt zeitgleich eine sehr gute, bleibende Verformung. Aufgrund dieser hervorragenden mechanischen Eigenschaften und seiner guten Bearbeitbarkeit erfreut sich Sphäroguss großer Beliebtheit in der Industrie.

s.horstmann@comchacon.deQualitäten